
Audience at Mt. Rushmore
Als wir am 20. Mai in einem State Park beim Mt. Rushmore, in Süd Dakota, erwachten, lagen fünf Zentimeter Schnee auf der Motorhaube. Das Thermometer im Innern zeigte 5° C. Während Brigitta das Frühstück und einen heissen Kaffee zubereitete, schaufelte ich Schnee von den Solarpanels. Irgendwie erinnerte mich das stark an die Winter zuhause!
Um 10 Uhr hatten wir uns mit Etta und Stefan beim Visitor Center verabredet. Sie sind mit ihrem VW-Bus mit dem sinnigen Namen GoGo Brunhilde seit 18 Monaten unterwegs. Es war unser sechstes Wiedersehen; wir haben die beiden bereits in Uruguay, Argentinien und Chile getroffen. Dass es bei Schneefall und Nebel stattfindet, hatten wir nicht erwartet. Die Wiedersehensfreude war gross obwohl sie die Köpfe der vier US-Präsidenten – Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln – nicht zu sehen bekamen. Als sie mit einer Stunde Verspätung eintrafen, sah man ausser einer grauen Nebelwand nichts mehr: (Einmal mehr bewahrheitete sich die Weisheit: «Der frühe Vogel fängt den Wurm».)
Wir konnten um 10 Uhr einen Blick auf die rund zwanzig Meter hohen Köpfe erhaschen, bevor sie vom Nebel eingehüllt wurden. Was 400 Arbeiter unter der Leitung des Dänisch stämmigen Bildhauers Gutzon Borglum von 1927 – 1941 mit Dynamit und Presslufthammer erschufen, ist einzigartig. Rund 450’000 Tonnen Fels wurden aus dem Berg gesprengt. Als Gutzon Borglum am 6. März 1941 stirbt, überwacht sein Sohn Lincoln die Arbeiten, die im gleichen Jahr zu Ende gehen. Seit dann schauen vier US-Präsidenten erhaben vom Mt. Rushmore auf die rund drei Millionen Besucher aus aller Welt. Darunter an diesem Tag auch vier Schweizer!
PS. Zum Glück müssen zukünftige Besucher nicht damit rechnen, dass hier einmal das Konterfei von Donald Trump zu sehen ist!