The Rössing mine from a bird's eye view
Wir leben in Swakopmund nicht nur in der Nähe des fischreichen Benguela-Stroms, dessen aus der Antarktis stammenden kalten Gewässer vom Kap der Guten Hoffnung der namibischen Küste entlang nordwärts fliessen.
In unserer Nähe befinden sich auch Uranium-Minen. Eine davon heisst Rössing und so heisst bis heute auch der Golfplatz, der damals vom Unternehmen gebaut wurde. Die Mine liegt 70 km landeinwärts von Swakopmund und ist weltweit die grösste im Uran-Tagebau. Sie ist seit 1976 in Betrieb und hat eine Kapazität von jährlich rund 3’800 Tonnen. (Namibia zählt weltweit zu den führenden Bergbau-Nationen in Bezug auf Diamanten, Uran, Zink und Flussspat. Zudem werden Gold, Kupfer, Blei und Salz sowie zahlreiche weitere Mineralien abgebaut. Im Bergbau waren zum 31. Dezember 2020 fast 9‘000 Personen dauerhaft beschäftigt.)
Im Juli 2019 übernahm die CNCU (China National Uranium Corporation) die Rössing-Mine, die vorher zur australischen Rio Tinto Gruppe gehörte. (Die Chinesen übernehmen schlussendlich wohl die ganze Welt!) Gleichzeitig übernahmen die Chinesen auch die Uranmine Langer Heinrich. Die wurde vor ein paar Jahren stillgelegt; doch geht sie 2024 wieder in Betrieb, weil der Uranpreis steigt.
Dass sich die Bewohner Swakopmunds mit den Uranminen in ihrer Umgebung Sorgen um ihre Gesundheit machen, ist verständlich. Um diese abzubauen organisierte die Scientific Society Swakopmund – wir sind seit zwei Jahren Mitglied – den Vortrag «Introduction to radiation and uranium for members of the public» Diese fand am 6. Dezember 2023 im Namibian Uranium Institute statt.
Was mir am meisten imponierte, war, dass Dr. Gunhild von Oertzen, diesen Vortrag nicht als Werbeveranstaltung für die Kernenergie missbrauchte. Gefahren (Tschernobyl und Fukushima) kamen ebenso zur Sprache wie die Probleme bei der Entsorgung. Klar wurde aber auch, dass der Uraniumabbau keine negativen Folgen für die Gesundheit der Bewohner dieser Region hat. (Im Gegensatz zum Rauchen und Übergewicht!)
PS: Wer mehr über die Rössing Mine wissen will, liest hier die Botschaft des chinesischen Vorsitzenden.