Wir waren uns nicht bewusst, dass es Sonntag war, als wir am 27.10.2019 in den Zion-Nationalpark einfuhren. Das heisst, mit Fahren war nichts, denn kurz nach dem Eingang standen wir bewegungslos in einer langen Autokolonne. Das Erste, was man in Europa machen würde, wäre den Motor abzustellen. Nicht so hier! Ich war der einzige, der den Schlüssel drehte und den Motor zum Schweigen brachte.
Hinter uns ein SUV mit der Musikanlage auf «loud» gedreht. Vor uns ein anderer SUV, in dem eine mehrköpfige Familie sass. Alle hatten einen grossen Becher Coca-Cola (was denn sonst!) in der Hand. Wir dachten ans Umkehren; doch der Fluchtweg war so gut wie abgeschnitten. Es dauerte zehn Minuten bis eine Sirene zu hören war. Ein Krankenwagen fuhr an uns vorbei. Aha, ein Unfall. Jetzt wussten wir zumindest, weshalb wir in dieser Blechkolonne standen.
Es dauerte dann nochmals eine halbe Ewigkeit, bevor sich die Autoschlange in Bewegung setzte. So haben sich wohl die meisten Besucher den Sonntagsausflug in den Zion nicht vorgestellt. Wir auch nicht! Doch im Gegensatz zum Harley-Davidson-Fahrer, der von einem SUV über den Haufen gefahren wurde, konnten wir unsere Fahrt fortsetzen und geniessen!
PS. Was wir dann auf der Fahrt durch den Zion zu sehen bekamen, versöhnte uns mit dem Stossverkehr. Aber eines ist sicher: An einem Sonntag fahren wir in keinen NP mehr ein!
(Geschrieben im Airbnb in Flagstaff, Arizona)