Es ist nicht selbstverständlich, dass man Menschen wiedertrifft, wenn man pro Jahr für sechs Monate im südlichen Afrika weilt. Auch wenn man beim Abschied nehmen nicht «adieu», sondern «auf Wiedersehen» sagt, weiss man nie, ob man sich wiedersieht.

Was für Menschen zählt, zählt auch für Tiere. Als wir «Pünktchen», eine Katze, die in Kandersteg unseren Weg gekreuzt hat, zurückliessen, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie bei unserer Rückkehr nicht mehr lebt, grösser als die Chance, dass wir sie wieder lebend antreffen. Die Katze ist 23 Jahre alt und ein Methusalem. Aber vielleicht hat sie auch sieben Leben – das sagt man ja den Katzen nach…

Umso grösser war unsere Freude, als sich das Büsi nach ein paar Tagen wieder bei uns blicken liess. Natürlich habe ich dieser Rückkehr mit speziellem Futter nachgeholfen – inzwischen weiss ich wie man Mäuse mit Speck und Katzen mit Schinken fängt. Sie hat rasch erkannt, wo sie ausgiebig Streicheleinheiten und bestes Futter erhält.

Kein Wunder, dass die Katze bereits am frühen Morgen auf der Terrasse auf uns wartet. Sie hört zwar nichts mehr und sieht auch nicht mehr so gut – doch sie erkennt uns, und begrüsst uns mit einem freudigen miau, miau, miau. Dann legt sie sich aufs Schaffell, wo sie weich und warm liegt bis das nächste Futter serviert wird…