
420 meters deep!
Es ist über zwanzig Jahre her, dass wir die Rössing Uranium Mine, die sich sechzig Kilometer landeinwärts von Swakopmund befindet, zum ersten Mal besuchten. Damals gehörte sie noch zur Rio Tinto Gruppe. Es war auch die damalige Beisitzerin, die dafür sorgte, dass hier ein Golfplatz für ihre höheren Angestellten gebaut wurde, der immer noch den Namen Rössing trägt.
Doch wer weiss: Vielleicht wird auch der Zugang zum Golfclub in einigen Jahren chinesisch beschriftet sein? So wie jetzt bei der Rössing Mine, die 2019 von der China National Nuclear Corporation (CNNC) übernommen wurde. Rössing gilt als grösste Uranmine, wo Uran im Tagebau abgebaut wird und liefert etwas mehr als drei Prozent (2016) der Welturanproduktion.
Die Führung stand ganz im Dienst der PR und die Dame, die dafür zuständig war, glaubte wohl selbst nicht alles, was sie an diesem Tag erzählte. Im Visitor-Center wurden zuerst vier «Propaganda-Videos» gezeigt, welche Rössing Uranium als fürsorgliches Unternehmen zeigen, das in jeder Hinsicht auf Sicherheit bedacht ist. Doch die kritischen Fragen zum Schluss zeigten, dass die Besucher den Chinesen nicht so ganz über den Weg trauen. (Kein Wunder, wenn man weiss, wie diese mit ihrer Umwelt und Minderheiten im eigenen Land umgehen.)
Eines ist sicher: Diese Mine hat gigantische Ausmasse und ebenso gigantisch sind die Maschinen, die hier zum Einsatz kommen. Inzwischen wird das uranhaltige Gestein in 420 Meter Tiefe abgebaut. Die Mine bietet Arbeit für neunhundert Angestellte; weitere Zweitausend arbeiten als Auftragnehmer. Und alle sind glücklich und zufrieden wie wir hörten! (Wir hoffen, dass die Besitzer ebenso viel Effort in den Umweltschutz stecken, wie sie in die PR-Bemühungen investieren!)
PS. Wer sehen will, die die chinesischen Besitzer ihre Mine darstellen, der liest hier.