1996, nach unserer 18-monatigen Reise durch Australien und das südliche Afrika, waren wir zum ersten Mal in Simbabwe und in den Eastern Highlands. Damals, fast dreissig Jahre jünger (!) kraxelten wir in den Bergen umher. Zum Teil auf allen Vieren und entsprechend ausgepumpt waren wir jeweils, wenn wir zum Camp zurückkehrten. (Danach ist uns nicht mehr zumute – alles zu seiner Zeit! Nach zwei Fahrtagen geniessen wir die Ruhe und die wunderschöne Umgebung. Das Kraxeln und Klettern überlassen wir den Jüngeren!)
Das Farmhouse, wo wir uns auf dem Campingplatz installiert haben, beherbergt Pferde, Hühner und Kühe. Und diese hat Mildred, die Haushälterin gestern gemolken und uns zwei Liter frische Milch (US$ 2) gebracht. (Mir kam mein Grossvater, auf seinem Bauernhof im Emmental, in den Sinn, der am frühen Morgen die Kühe gemolken hat, damit wir frische Milch zum Frühstück hatten. Grossmutter hat jeweils den Rahm abgeschöpft, um Butter zu machen, der im Brunnentrog gekühlt wurde – einen Kühlschrank gab es damals noch nicht! Schöne Erinnerungen an eine schöne Jugendzeit!)
Doch wir bekommen hier nicht nur Milch, sondern auch frische Eier von den Hühnern, die ihr Futter in der Umgebung picken. Begleitet sind sie von stolzen Hähnen, die sie hin und wieder besteigen und uns frühmorgens (um 4 Uhr!) mit ihrem Krähen darauf aufmerksam machen, dass ein neuer, schöner Tag anbricht. (Die Sonne steigt kurz nach fünf Uhr hinter den Bergen auf.)
Gestern Abend gab es ein Straussenfilet vom Grill, dazu Kartoffeln und Kürbis. Begleitet wurde das Mahl von einem Chenin Blanc zum Apéro und einem Shiraz zum Essen. Zum Dessert gab es eine Lindt-Schokolade, Espresso, eine Vega Fina und ein (kleines) Gläschen irischen Whisky. Wir sassen vor dem flackernden Feuer, sahen den Vollmond hinter den Bergen aufsteigen und wärmten uns für eine kühle Nacht. (Die Temperatur sinkt nachtsüber auf 6° C und garantiert einen erfrischenden Schlaf!) Kann das Leben schöner sein?