Nur fünfzig Kilometer von unserem Zuhause entfernt – das ist zurzeit das Rossmund Village bei Swakopmund – gibt es schöne Campingplätze im Swakop Rivier. Das füllte sich letztes Jahr, nach heftigen Regenfällen im Inland, mit Wasser. Der Druck der Wassermassen war dermassen stark, dass sich der Swakop ins Meer ergoss. Ein Ereignis, das zum letzten Mal vor elf Jahren stattgefunden hat.

Zurzeit liegt das Flussbett trocken. Von Wasser ist weit und breit nichts zu sehen, sieht man von einigen Tümpeln ab, in denen Flamingos nach Futter suchen. Vor ein paar Tagen packten wir Lebensmittel und ein paar Dosen Windhoek-Lager in Mahangus Kombüse. Zu guter Letzt lud Brigitta auch unser Büsi ins Fahrzeug. Unsere Katze wollten wir bei unserem zweiten Besuch am gleichen Ort, frei herumschweifen lassen. In Rossmund kennt sie sich aus – doch wie würde sie in einer fremden Umgebung reagieren?

Nachdem Brigitta mit ihr einen ausgiebigen Spaziergang an einer langen Leine gemacht hatte, liessen wir sie frei. Nach ein paar Runden im Camp verschwand sie. Ob wir sie wohl wiedersehen würden? Die Dämmerung brach ein; dann wurde es dunkel. Vom Büsi war nichts zu sehen und hören. Brigitta leuchtete mit einer Taschenlampe die Umgebung ab. Alles was sie zu sehen bekam, waren Glögglis leuchtende Augen auf einem Hügelzug. Ob sie wohl den Nachhauseweg findet? Wir stellten eine Lampe auf den Campingtisch und hofften…

PS. Eine Stunde später – wir genossen einen Espresso, begleitet von Kuchen und einem Whisky – hörten wir plötzlich das Glöggli, das sie um den Hals trägt. Kurz darauf strich das Büsi um unsere Beine. Das erste Abenteuer hatte sie überstanden! Und wir auch!