Die Strecke, die von Chimanimani entlang der mosambikanischen Grenze nach Cashel führt, ist im Bradt-Reiseführer als scenic beschrieben. Logisch, dass wir sie auf dem Weg in den Norden befuhren. Wir brauchten für die knapp sechzig Kilometer fast drei Stunden. Gelohnt hat sich dieser Abstecher nicht, denn die meiste Zeit fuhren wir durch Forstplantagen und sahen wenig von der Umgebung. Die Lehmpiste ist von den LKWs, die die Baumstämme transportieren, puderfein gemahlen. Mahangus Heck sah nach dieser Fahrt nicht mehr weiss, sondern rot aus. (Zum Glück konnten wir die Klimaanlage einschalten und die Fenster geschlossen halten!)
Wir waren froh als wir in Cashel die Teerstrasse erreichten, die uns nach Mutare brachte. Kurz nach dieser wuseligen Stadt, die auf 1’120 müM liegt, bogen wir nach Osten ins Honde-Valley ab. Diese Strecke kannten wir vom letzten Jahr; und wir freuten uns auf sie. (Wenn eine Strecke «scenic» ist, dann diese!) Ein kurzer Halt in Hauna, wo wir die Bewilligung für den Campingplatz beim Powerhouse der NRE einholen wollten. Das Büro war jedoch am Samstagnachmittag geschlossen. So fuhren wir ohne und erreichten sechzehn Kilometer später das kleine Kraftwerk am Pungwe River. (Die Piste wurde in der Zwischenzeit ausgebaut und wir brauchten die Getriebe-Untersetzung nur wenige Male einzuschalten!)
Das, was heute ein «Campingplatz» ist, war beim Bau des Kraftwerks der Ort, wo die Arbeiter schliefen. Hier gibt es alles, was man braucht: 24 Stunden Strom (keine Selbstverständlichkeit in Simbabwe!), fliessend kalt und heisses Wasser und Licht. Das Beste jedoch befindet sich nur ein paar Meter vom Camp entfernt: Ein tiefes Becken im Pungwe Fluss mit kristallklarem Wasser, in dem man schwimmen kann. (So wie hier sieht es im Verzasca-Tal aus – minus die vielen Touristen!) Wir teilen den Platz unter schattigen Bäumen mit einer Familie aus Harare und vielen Vögeln, die sich im heimischen Wald wohlfühlen.